Hallo Ihr Lieben,
bin spät dran, aber trotzdem:
Ui, habe ich lange nichts veröffentlicht. War aber auch länger im Urlaub und habe es vorher nicht geschafft, ein paar Posts vorzuproduzieren. Nun sitze ich heute hier und muss morgen wieder ins Büro. Das wird nach 3,5 Wochen sehr ungewohnt sein. Vor allem weil die 3,5 Wochen doch ziemlich spannend für mich waren.
Ich hatte nämlich relativ spontan Ende November beschlossen, nach Südafrika zu fliegen und einen Flug für den 13.12. gebucht. Südafrika ist für mich nicht nur ein Reiseziel, in erster Linie wollte ich da schon lange hin, weil ein Teil meiner Familie dort wohnt. Um genau zu sein, eine meiner Tanten und eine Cousine mit ihrer (Patchwork-)Familie. Und ich war noch nie da. Viele meiner Freunde haben mich gefragt, warum ich meine Familie dort noch nie besucht habe. Früher hatte das sicherlich finanzielle Gründe, als Studentin hätte ich mir das Flugticket nur schwer leisten können. In den letzten Jahren kam der Plan aber wieder auf, vermutlich habe ich gezögert, weil ich etwas in Sorge war wegen des langen Flugs. Der Direktflug dauert so um die 11 Stunden. Außerdem wollte ich eigentlich gern meine Mama mitnehmen, aber sie hat zu große Angst vor dem langen Flug, ich konnte sie nicht überreden. Da saß ich nun also auf dem Sofa, hatte noch Urlaub abzubauen und wollte den nicht nur zu Hause verplempern. Und zack hatte ich den Flug gebucht. Düsseldorf – Zürich – Johannesburg mit Eurowings und Swiss und zurück Johannesburg – Frankfurt – Düsseldorf mit Lufthansa. Jeweils über Nacht.
Habe meiner Cousine abends noch eine Whatsapp geschrieben, die sie aber erst morgen gelesen hat. Sie ist ausgeflippt vor Freude, wir haben uns über 20 Jahre nicht gesehen. Hatten aber immer Kontakt. Erst per Brief (wer kennt noch dieses dünne Luftpostbriefpapier???), dann per email, da wurde das ja schon etwas einfacher. Aber mit Whatsapp ist die Familie wieder richtig eng zusammengerückt. Und nicht nur die jüngere Generation, auch die mittlerweile älteren Damen (meine Mama ist 72 und ihre noch lebenden Schwestern 82 und 88) schreiben sich den ganzen Tag in unserer Familiengruppe.
Vorbereitung:
Reisepass – hab ich
Visum – braucht man nicht als EU Bürger
Internationaler Führerschein – braucht man, wenn man Auto fahren will. Wollte ich. Also ab zum Bürgeramt. Aktueller Führerschein im Scheckkartenformat, biometrisches Foto und Personalausweis. Und natürlich 16 Euro, soviel kostet der Spaß. Dafür wird das Ding aber sofort ausgestellt.
Malaria-Standby-Medikament – sollte man sicherheitshalber im Gepäck haben. Zwar sind nur bestimmte Gegenden in Südafrika Malaria-Gebiet, aber sicher ist sicher.
Steckdosen – Braucht man grundsätzlich für die südafrikanischen Wandsteckdosen, habe aber keinen Adapter gekauft, da meine Tante sagte, dass sie selber auch welche benutzen für die C-Stecker (also die flachen, die man zB zum Handy-Aufladen braucht). Die Netzspannung ist vergleichbar mit Deutschland.
Handy – da meine Tante einen mobilen Wifi-Router hat, in den ich mich einklinken konnte, musste ich mir darüber nicht den Kopf zerbrechen. Ansonsten würde ich aber wahrscheinlich auf eine lokale SIM-Karte setzen.
Am 13.12. hatte ich noch ein Meeting in Köln und bin dann nachmittags nach Düsseldorf zum Flughafen gefahren, Auto abgestellt und rein ins Flugzeug. In Zürich dann gemütlicher Aufenthalt. Nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang – war noch bei Starbucks. Das ist ja überall eher teuer, aber mit Schweiz- und Flughafen-Aufpreis kosteten Kaffee und Sandwich gefühlt ein Vermögen. Egal, hab ja Urlaub… und weiter ging es ins nächste Flugzeug. Hatte eine Zweierreihe ziemlich weit hinten für mich allein, so dass ich nach dem Abendessen die Füße hochlegen und tatsächlich ein bisschen schlafen konnte. So verging die Zeit buchstäblich wie im Flug, schnell frisch machen, frühstücken und schon waren wir im Anflug auf Johannesburg.
Der internationale Flughafen „O.R. Tambo“ Johannesburg ist groß und modern, aber richtig eilig hat man es dort auch nicht, so dass Passkontrolle und Gepäck doch etwas dauerten, aber gab keine Probleme, so dass ich dann doch irgendwann den Sicherheitsbereich verlassen konnte. Die Begrüßung am Flughafen war so lieb, meine Tante war da und meine Cousine mit ihrer Stiefenkelin Sinead, sie ist 10. Da sind doch einige Freudentränchen geflossen. Sinead war im Vorfeld wohl ganz aufgeregt, ob ich auch Englisch spreche (tue ich), da sie kein Deutsch spricht. Ist irgendwie ein bisschen schade, da auch ihr Opa (also der Mann meiner Cousine) deutschstämmig ist und auch deutsch spricht. Gibt doch kaum was Besseres als mehrsprachig aufzuwachsen.
Hauptsächlich spricht die jüngere Generation meiner Verwandtschaft englisch miteinander. Daneben lernt man noch Afrikaans (also die Sprache der Buren, der niederländischen Einwanderer) in der Schule, ist dem Niederländischen sehr ähnlich. Ein Wort aus dem Afrikaans habe ich auch gelernt, nämlich „lekker“. Man verwendet es nicht nur für Essen wie im Deutschen, sondern auch für gutes Wetter oder wenn irgendwas besonders Spaß macht. Glaube ich zumindest :-D. Interessant fand ich, dass Sinead in der Schule auch Zulu lernt, das ist eine afrikanische Sprache, die dort von einem Viertel der Südafrikaner als Muttersprache gesprochen wird.
Meine Tante wohnt in einem nordwestlichen Vorort von Johannesburg in einem kleinen Haus mit Garten und Pool. Ja, und den habe ich auch genutzt, in Südafrika ist ja gerade Sommer… Also immer schön auf die Wetter-App geschaut (Bonn, 3 Grad) und dann in den Pool hüpfen. Herrlich, mitten im Winter nochmal Sonne zu tanken.
Direkt an meinem ersten Abend habe ich fast die ganze Patchworkfamilie kennengelernt, wir saßen bei meiner Cousine im Garten und es gab Braai. Nein, nicht Brei, Braai. 🙂 Das ist die südafrikanische Version eines Barbecue und wird dort wirklich oft gemacht (ist ja auch kein Wunder bei dem schönen Wetter). Salate und Beilagen werden überbewertet, hier wird das Thema Fleisch sehr ernst genommen. Normalerweise esse ich wenig Fleisch, aber das war schon echt LEKKER. Habe mir mal die Gewürze mitgebracht, die meine Cousine hauptsächlich verwendet, die schmecken irgendwie anders als Grillgewürz bei uns. Hmmmm.
Von Johannesburg und Umgebung habe ich nicht so viel gesehen, kann also auch gar keine Tipps geben. Das liegt aber daran, dass meine Cousine und ihr Mann dann auch Urlaub hatten und wir direkt in die Ferien gefahren sind. Die beiden haben nämlich ein Haus am Meer… am Indischen Ozean, genauer gesagt an der Hibiskusküste, diese liegt südlich von Durban. Also mal eben 800 km gefahren durch eine wirklich wunderschöne grüne Landschaft, am Horizont die Drakensberge. Viel zu schauen für mich.
So, jetzt wisst Ihr erstmal, warum ich so lange nichts geschrieben habe. Wenn ihr mögt, könnt Ihr mir auf Instagram Julia_lm18 folgen, da poste ich während meiner Reisen.
Werde sicherlich noch einen oder zwei Blogposts zu meinen Weihnachtsferien schreiben. Ein paar Gedanken habe ich noch. Und es war zwar kein ausgesprochener Shoppingurlaub, aber ein paar Sachen mussten doch mit 🙂
Alles Liebe
Julia
5 Gedanken zu “Ich war in Südafrika!”